5 Tipps zur Auswahl der richtigen Pflegekraft aus Polen zur 24h Seniorenbetreuung

Wenn man auf der Suche nach einer Ganztagsbetreuung für Verwandte ist, kommt man oft an den Punkt eine Pflegekraft aus Polen oder einem anderen osteuropäischen Land in Betracht zu ziehen. Aber wer wird dann kommen? Eine völlig fremde Person im eigenen Haus, kann das gut gehen?

Bei der ersten Auswahl des Personals weiss man oft noch nicht worauf man achten sollte. Das ist auch ganz verständlich, denn man lernt erst mit der Zeit welche Qualitäten einer Betreuerin einem besonders wichtig sind.
Wir haben aus unserer Praxis einige Tipps zusammengestellt, die Sie bei der Auswahl einer Pflegekraft aus Polen berücksichtigen können.

  • 1. Das Alter der Betreuerin beachten

    Bei der Seniorenbetreuung sind uns grundsätzlich zwei bewährte Muster aufgefallen. Zum einen kann eine jüngere Frau ( z.B. Mitte 20) beispielsweise ein „Enkelinnengefühl“ bei einer älteren Dame auslösen, wodurch bereits bei der ersten Begegnung ein positiver Kontakt entsteht. Es hilf, wenn die ältere Person einen persönlichen Bezug zur Betreuerin aufbauen kann, dadurch wird die Zusammenarbeit um ein vielfaches erleichtert.
    Die perfekte Auswahl hängt jedoch vom Einzelfall ab, es gibt Haushalte bei denen es wichtig ist, dass die Pflegekraft sich durchsetzen kann. Das ist bei Demenzpatienten oft wichtig, da diese manchmal die Unterstützung bei der persönlichen Hygiene nicht ohne Widerstand über sich ergehen lassen. In diesen Fällen haben sich Frauen um die 50 oder sogar 60 vielfach bewährt. Dieses Alter kommt oft dem Alter der eigenen Kinder nahe und die Führung durch die Betreuerin wird leichter akzeptiert.

  • 2. Gibt es ``Vorurteile``?

    Im Alter hat man seine Meinung manchmal schon gebildet. Dies kann die Nationalität betreffen, die Körperfülle, oder auch das Geschlecht.
    Regelmäßig stellt sich heraus, dass ein Senior beispielsweise Betreuerinnen mit einem höheren Gewicht kategorisch ablehnt. Oder auch ältere Herren, die sich von einer Frau nichts sagen lassen möchten. Im letzten Fall hat sich ein Betreuer als ideale Lösung erwiesen. Solche Vorurteile können sehr vielfältig sein und es macht meist keinen Sinn dagegen anzukämpfen. Man muss ehrlich einschätzen welches Persönlichkeitsprofil am meisten Zuspruch und am wenigsten Widerstand weckt. Es sollte Ihnen nicht peinlich sein solche Themen anzusprechen, jede Information hilf dem Vermittler eine geeignete Kraft zu organisieren.

  • 3. Der Bildungsstand ist nicht entscheidend

    Die Frauen, die nach Deutschland zur Seniorenbetreuung kommen, sind sehr unterschiedlich. Akademikerinnen, wie auch Hausfrauen, wählen diesen Weg aufgrund der besseren Verdienstmöglichkeiten in Deutschland oder auch wegen einer speziellen persönlichen Situation. Unsere Erfahrung hat nicht bestätigt, dass eine studierte Frau (oder auch ausgebildete Krankenschwester) besser bei der Betreuung ist, bzw. häufiger erfolgreich vermittelt wird. Für uns ist der entscheidende Faktor die persönliche Chemie und Wärme, die eine Person ausstrahlt. Eine herzliche, freundliche Betreuerin ohne betreuungsrelevante Ausbildung ist oft eine gelungene Wahl, auch ohne gute Deutschkenntnisse. In diesem Fall muss man sich auf den Vermittler verlassen. Ein guter Vermittler spricht mit jeder Betreuerin, bevor er die Personalbögen rausschickt und kann entweder von bisherigen Erfahrungen mit dieser Betreuerin berichten oder seinen persönlichen Eindruck von ihr wiedergeben.

    Wir kennen viele unserer Damen persönlich und können so versuchen Temperament und Art passend zum Kunden zu wählen. Hinweise zu den Deutschkenntnissen einer polnischen Pflegekraft haben wir hier zusammengestellt.

  • 4. Personalverfügbarkeit beachten

    Die Chance eine gute Pflegekraft aus Polen durch den Vermittler angeboten zu bekommen sinkt immer vor wichtigen Feiertag. Nur in Ausnahmefällen können wir in den Wochen vor Weihnachten neue Kunden annehmen, da viele Damen nach Hause für die Feiertage fahren. Wir planen oft alle verfügbaren Betreuerinnen als Ersatzkräfte für unsere Bestandskunden ein. Im Januar ändert sich diese Situation schlagartig und wir haben sehr gutes Personal zur Vermittlung, daher kann es sich lohnen abzuwarten und erst nach den Feiertagen eine Betreuerin zu organisieren. Nicht ganz so extrem, jedoch ebenfalls spürbar ist die Situation vor Ostern. In diesen Zeiten haben wir weniger freie, gute Kräfte, die noch nicht eingeplant sind. Aber auch hier entscheidet der Einzelfall, in akuten Situationen helfen wir gerne auch vor Feiertagen eine möglichst passende Kraft zu finden.

  • 5. Auf Erfahrung der Betreuerin achten

    Wenn sich ein Kunde bei uns meldet und eine Pflegekraft aus Polen zum Beispiel für eine Demenzpatientin sucht, dann versuchen wir eine Betreuerin auszuwählen, die bereits mit Demenzpatienten gearbeitet hat und weiß was sie erwarten wird. Das selbe gilt bei Patienten, die bettlägerig sind. Es ist eine große Erleichterung, wenn die Pflegekraft weiß worauf sie sich einlässt und bereits erfolgreich bei ähnlich gelagerten Fällen gearbeitet hat. Auch bei Alzheimerpatienten ist ein besonderes Fingerspitzengefühl notwendig. Die meisten Betreuerinnen arbeiten bereites seit vielen Jahren in der Seniorenbetreuung und es ist ratsam darauf zu achten welche Erfahrungen sie während dieser Zeit gesammelt haben. Denn es ist etwas anderes bei einer älteren Dame als Haushälterin zu arbeiten und bei einem älteren Herrn, der bettlägerig ist und eine intensivere Pflege benötigt.

Zusammenfassend müssen wir betonen, dass es selten möglich ist alle genannten Faktoren unter einen Hut zu bringen. Die perfekte Pflegekraft gibt es leider selten, es sind eben auch nur Menschen und lernen mit jedem neuen Einsatz dazu. Jede Dame muss auch zum ersten mal nach Deutschland kommen, zum ersten mal eine Demenzpatientin betreuen und auch die Sprache lernen.
Man kann leider nie ausschließen, dass die Zusammenarbeit nicht klappt. Aber mit jeder Betreuerin werden Sie besser wissen worauf es ankommt und welcher Faktor bei Ihnen ganz besonders ins Gewicht fällt.

Schreibe einen Kommentar